Kripperlroas zur Binder-Krippe in Attnang
Schon bei der Ankunft waren wir erstaunt: die Attnanger Hl.-Geist-Kirche, die von außen so nüchtern aussieht, überraschte uns mit ihrer schönen Ausstattung, beeindruckend schönen Fenstern, wundervollen Schnitzarbeiten. Und natürlich mit der wunderschönen Binder-Krippe.
So richtig genießen konnten wir dieses Schmuckstück jedoch erst durch die Erklärungen von Konsulent Hermann Filsegger. Wären uns sonst die vielen Details an den Figuren aufgefallen? Hätten wir erkannt, mit welcher Kunstfertigkeit der Krippenberg und das Hintergrundbild ineinander übergehen? Und wir hätten nie erfahren wieviele Schichten zum Vergolden einer Figur aufgetragen werden müssen, wie manche Effekte erzielt werden oder wieviel Geschick dazu gehört, eine Figur wie den Roßbändiger auf nur drei Punkten stehen zu lassen.
Hermann Filsegger weiß das alles. Er hat die Krippe, die aus 126 Figuren besteht, ja auch restauriert und ihr wieder zu ganzer Schönheit verholfen. Das war ihm ein großes Anliegen, ist doch der Franz Binder, der die Krippe schnitzte, sein großes Vorbild. Er hat ihn auch noch selber gekannt. Kein Wunder, schließlich hatten der Fahrdienstleiter Binder und der Lokführer Filsegger den gleichen Arbeitgeber.
Und so wurden wir hineingenommen in die Begeisterung für die Binder-Krippen, die bereits 2009 ihren Anfang nahm. Damals besuchten wir die Binder-Krippe in Steinbach. Deren Figuren sind zwar wesentlich größer, an Aussagekraft und Schönheit braucht sich die Attnanger Krippe aber keineswegs hinter der ungleich berühmteren Schwester zu verstecken.
Wer sie noch nicht gesehen hat: ein Besuch lohnt sich!